Hintergrund und Ziele

Ziele

Kernaufgabe des Forschungsverbunds Urbane Gewässer ist das Anregen neuer Forschungs- und Umsetzungsprojekte, aber auch die Förderung des Austauschs zu urbanen Gewässer durch Workshops u.a. Formate sowie der Aufbau einer internationalen Sammlung von guten Beispielen.

Die ökologischen Potenziale von Gewässern und Feuchtgebieten auszuloten, ist das zentrale Anliegen des Forschungsverbunds Urbane Gewässer. Was können wir unter der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes verstehen, wenn wir urbane Gewässer betrachten, und wie können wir sie fördern? Was macht die Eigenart und Schönheit von Gewässern in der Stadt aus? Wie verträgt sich das Baden in Seen und Flüssen, wie vertragen sich Freizeit und Erholung in Natur und Landschaft insgesamt mit den ökologischen Zielen für urbane Gewässer? Welche Rolle spielen vitale Gewässer für die Gesundheitsvorsorge, was bedeuten sie für die Lebensqualität in der Stadt?

Hintergrund

Gerade urbane Gewässer unterliegen einer großen Vielzahl von Belastungen und Einflussfaktoren, die zudem in ganz unterschiedliche Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereichen fallen. Die Zukunft urbaner Gewässer und ihr Erhalt hängen davon ab, wie umsichtig mit diesen sich überlagernden Einflüssen umgegangen wird.

Seen und Teiche, Flüsse und Bäche, Auen und Feuchtgebiete – Gewässer haben auch in der Stadt vielfältige ökologische Potenziale. Wenngleich Gewässer in urbanen Räumen selten naturnah, sondern meist erheblich verändert oder komplett künstlich sind, bleiben sie doch Gewässer: Sie sind Lebensräume und Ausbreitungskorridore einer typischen Fauna und Flora, sie sind Glieder im Gewässersystem eines Flussgebietes, sie sind Teil des urbanen Wasserkreislaufs und – zumal in Berlin – Basis der Trinkwasserversorgung und kühlen die Stadt. Und sie sind bevorzugte Räume für Freizeit und Erholung, denn Wasser zieht uns an. Kurz: Ohne Gewässer sitzt die Stadt auf dem Trockenen.

Historische Überprägungen und neue Ansprüche, ausgediente Infrastruktur und aktuelle Nutzungen überlagern gerade in Städten die Gestalt der Gewässer und ihrer Ufer, und sie beeinträchtigen damit ihre ökologischen Funktionen massiv. Hinzu kommt zusätzlicher Stress durch Klimawandels, Überdüngung, invasive Arten uvm. Aber nicht selten werden die Möglichkeiten für echte ökologische Verbesserungen und einen sozialen Gewinn unterschätzt.

    Ein paar aktuelle Zitate

    "Wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie natürliche Systeme funktionieren und wie sie auf Stressfaktoren und Management reagieren, sind entscheidend, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Getreu dem Leitspruch des IGB Forschen für die Zukunft unserer Gewässer soll unser Forschungswissen die Gesellschaft und Entscheidungsträger in die Lage versetzen, den globalen Umweltveränderungen besser zu begegnen und das richtige Verhältnis zwischen Schutz und Nutzung gewässerbasierter Ressourcen und Ökosysteme zu schaffen – wobei ein hinreichender Schutz oft entscheidend für die nachhaltige Nutzung ist."
    Luc de Meester, Direktor des IGB
    https://www.igb-berlin.de/en/news/luc-de-meester-new-director-igb

    "Mit dem Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 22. März 2018 ist Berlin Mitglied der internationalen Vereinigung „Blue Community“ geworden. Die „Blue Community“ setzt sich dafür ein, dass Wasser als öffentliches Gut geschützt wird und als Menschenrecht anerkannt wird.
    Das Land Berlin verpflichtet sich damit nachhaltig zu folgenden Grundsätzen:
    - zur Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht,
    - zum Erhalt des Wassers als öffentlichem Gut,
    - zum Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der Berliner Flüsse und Seen,
    - zur Förderung von Berliner Leitungswasser gegenüber Flaschenwasser,
    - zur Pflege von internationalen Partnerschaften, betreffend die obengenannten Ziele."   

    Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 22. März 2018
    https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung.715778.php

    "Die Koalition wird auch in der wachsenden Stadt dafür sorgen, dass gesunde Luft, weniger Lärm, sauberes Wasser, Grünflächen, Parks, Flüsse und Seen für alle zugänglich sind….Die Ufer der Berliner Gewässer sollen grundsätzlich öffentlich zugänglich sein…Die Gewässer- und Uferbereiche werden so naturnah wie möglich gestaltet….Die Koalition wird die wesentlichen wasserwirtschaftlichen Herausforderungen Berlins angehen und die Wasserrahmenrichtlinie für alle Flüsse schnellstmöglich umsetzen. Sie will das das Baden in der Spree ermöglichen…."
    Koalitionsvertag 2016  
    https://gruene.berlin/…

    „Langsam entsteht ein Bewusstsein dafür, dass Metropolen eine besondere Verantwortung beim ökologischen Stadtumbau haben. Berlin hätte das Potenzial ein ökologischer Aktivposten, ja sogar ein Vorreiter zu sein."
    Flussbad Berlin
    www.flussbad-berlin.de

    „Die Bürger Berlins wollen ihren Fluss erleben und genießen! Sie fordern von der Politik, dass die Spree und ihre Ufer für die Allgemeinheit zugänglicher werden müssen und die Freizeitnutzung des Flusses soll auch in der Innenstadt möglich werden.“
    Stadtgespräch Berlin
    stadtgespraech-berlin.de